Ein Gastbeitrag von Anonym:
Geburten sind ja im Allgemeinen ein schönes Ereignis. Ich hatte zwar immer Respekt vor diesem Thema, aber ich hatte nie Angst davor. Ich dachte, die Zeiten, in denen Frauen bei einer Geburt sterben können, liegen lange zurück, und das im Grunde nichts schiefgehen kann und man sowieso gut mit Schmerzmitteln versorgt wird, sofern man dies wünscht. Leider wurde ich nicht vorgewarnt, was tatsächlich passieren kann und wie grausam Menschen sein können.
Geburtstrauma: Ein absolutes Wunschkind
Mein Baby ist ein absolutes Wunchkind. Ich habe mehrere Jahre erfolglos versucht schwanger zu werden und hatte bereits einige Versuche mit Fertilisationsspritzen aus Kinderwunschkliniken hinter mir. Zudem habe ich mir meine kompletten Zähne sanieren lassen (Amalgam), meine Ernährung umgestellt, einige Entgiftungen gemacht und nahm schon eine längere Zeit Hormone, nur um endlich schwanger zu werden. Ich war bereit, einiges in Kauf zu nehmen für mein Wunschkind.
Dies sei nur gesagt für diejenigen, welche vielleicht meinen, wir Frauen sind für das „Gebären gemacht“ und „eine Geburt ist nunmal schmerzhaft“. Ja, eine Geburt ist schmerzhaft, das wusste ich immer, nur dass nicht mein Baby mir die meisten Schmerzen bereiten würde, sondern das Klinikpersonal, damit hatte ich nicht gerechnet.
Geburtstrauma: Verlauf der Schwangerschaft
Meine Schwangerschaft verlief leider nicht komplikationslos. Zu Beginn hatte ich vermehrt Blutungen und immer Angst, dass ich eine Frühgeburt erleiden würde, weil ich bereits 1x eine Fehlgeburt in der 10. SSW hatte.
Ab der 7. Woche kam leider auch noch starkes Schwangerschaftserbrechen, Hyperemesis Gravidarum, hinzu. Ich übergab mich bis zu 10x am Tag und konnte kaum aufstehen. Ich lag mit Grippe- und Migräneähnlichen Symptomen flach. Die Übelkeit wurde irgendwann so schlimm, dass ich kaum mehr etwas zu mir nehmen konnte und ich auch keine Flüssigkeiten mehr bei mir behielt. Also musste ich ins Krankenhaus und bekam Infusionen.
Geburtstrauma: Die erste Begegnung
Dort begegnete ich das erste mal Dr. XY. Er war mir von meinem Frauenarzt empfohlen worden. Dr. XY sagte, ich solle meine Progesteron Zäpfchen weglassen, obwohl ich diese seit 3 Jahren nahm und sie mit Sicherheit nicht verantwortlich waren für die Übelkeit.
Als ich fragte, ob das nicht schlecht für das Baby wäre, sagte er nur, dass es dann eben „abgehen würde“!
Ja, das sagt sich so leicht! Ich hatte viele Jahre erfolglos versucht, schwanger zu werden und er trifft salopp Entscheidungen, die einerseits unnötig sind und andererseits nicht nachvollziehbar. Zudem riet er mir dringend die nächsten drei Tage nichts zu essen! Obwohl ich seit vielen Tagen nichts gegessen hatte. Er sagte die Infusionen würden ausreichen. Ich war von dem Arzt damals schon nicht überzeugt, ich hätte auf mein Gefühl vertrauen sollen.
Geburtstrauma: Die falsche Position
Die Übelkeit wurde im Krankenhaus nicht besser. 10 Wochen lang ging das so. Erst ab der 17. Schwangerschaftswoche ging es mir besser und ich konnte die Schwangerschaft endlich geniessen. Bis mein Sohn anfing sich sehr stark in mir zu bewegen und mich so sehr in die inneren Organe trat, dass mein rechter Brustkorb unten komplett taub war. Da habe ich bereits gemerkt, dass er nicht in der richtigen Position liegt (mit dem Gesicht nach hinten) sondern mich immer vorne, zum Bauchnabel hin, trat.
Mein eigener Frauenarzt sagte dazu nur salopp, dass das mir ja schlussendlich egal sein könnte, ob das Kind dann per Kaiserschnitt oder Sauggglocke käme. Dazu kann ich nur sagen: Nein, das ist nicht egal!
Die restliche Schwangerschaft, bzw. das letzte Drittel verlief gut. Ich konnte nur meine Finger vor Schmerzen nicht bewegen, ich vermutete wegen Wassereinlagerungen.