Gastbeitrag von Anonym:
„Hallo, auch ich möchte mal die andere Seite einer Geburt erzählen.“
Mir wurde vorher erzählt, wie wichtig die Geburt ist. Wie stark die Bindung dadurch wird. Ich hatte mich eigentlich gefreut auf Stunden und Tage der Schmerzen. Auf dieses lebensverändernde Ereignis, diesen Einschnitt im Leben.
Unter 10 Stunden hieß es, würde eine Erstlingsgeburt nicht ablaufen.
Kaiserschnitt mit Trauma: Ich war überfordert
Doch bei mir war alles anders. Am Morgen war mir übel. Ich konnte kein Essen bei mir behalten, auch keine Getränke.
Also ging ich um 9 Uhr ins Krankenhaus. Nach einer halben Stunde Untersuchung wurde mir geraten nach Hause zu gehen. Da ich mich dort doch sicher wohler fühlen würde, denn ansonsten hätten sie mich stationär aufnehmen müssen und ich dürfte bis zur Geburt nicht mehr nach Hause.
Also ging ich wieder im Vertrauen, einen guten Ratschlag bekommen zu haben. Nein, eigentlich war ich nur überfordert und hätte alles gemacht!
Kaiserschnitt mit Trauma: Es kam alles anders
Um 18 Uhr ging ich zurück ins Krankenhaus, da ich immer noch nüchtern war (mittlerweile 24 Stunden). Und, oh Wunder, ich war dehydriert. Nach der vierten Flasche, die mir per Infusion verabreicht wurde, entschied der Arzt einen Ultraschall zu machen. Dannach bekam ich etwas gegen die Krämpfe (seit 7 Uhr morgens Vorwehen) und schlief kurz. Um 23:10 Uhr wurde ich geweckt mit den Worten: „Wir müssen das Kind per Kaisernschnitt holen.“ Und 20 Minuten später war mein Mäuschen da.
Kaiserschnitt mit Trauma: Ich habe nur geweint
20 Minuten hatte ich, um mich auf die Ankunft meines Kindes vorzubereiten. Ich habe noch Stunden geweint. Vom Moment an, in dem mir der Kaiserschnitt verkündet wurde, bis 3 Uhr früh bis ich eingeschlafen war.
Eine Nachbetreuung, ein Gespräch oder irgendetwas anderes, das mir geholfen hätte, bekam ich nicht. Ich wurde in ein Einzelzimmer gebracht und sah die Krankenschwestern nur zur Temperatur und Atemkontrolle. Nach 4 Tagen musste ich dann nach Hause gehen. Da es mir ja „gut“ ging.
Kaiserschnitt mit Trauma: Noch immer nicht mein Kind
Das alles ist 6 Monate her. Und ich kann heute noch die Nadel im Arm spüren. Die Blicke von all den Leuten im OP. Noch immer fühlt sich mein Kind nicht nach meinem Kind an. Denn schließlich hab ich es nicht geboren.
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