Gastbeitrag vor Sari:
Mein letztes Geburtstrauma
Die letzte Geburt hat mich ziemlich lange mitgenommen und als ich dann schwanger war, konnte ich mich nicht wirklich freuen.
Ich hatte Angst, große Angst. Was ist, wenn es dieses Mal wieder passiert.
Dieses Mal war ich jede Woche beim Arzt, um sicher zu gehen, dass alles gut ist und wieder sagte sie, dass es alles gut ist. Ja, das hat man beim letzten Mal ja gesehen.
Ich hatte Angst vor der fünften Geburt
Emilo, Jule, Leon und Milan freuten sich riesig über Ihr Geschwisterchen, nur ich mich nicht.
Mein Freund spielte seine Angst herunter, schließlich musste ja einer für die Kinder da sein, denn ich konnte es einfach nicht mehr.
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Ein Umzug sollte helfen
Ein Umzug sollte helfen, das alles zu vergessen. Und so zogen wir dahin, wo wir ein Krankenhaus und ein Geburtshaus in der Nähe hatten.
Während der Schwangerschaft redete ich mit einer Psychologin über meine Gefühle und um das, wovor ich Angst hatte.
Jeder sagte zu mir: „Geh ins Krankenhaus und bekomme da dein Baby, egal ob es jetzt gut aussieht.“
Doch die Psychologin meinte, ich sollte noch einmal Zuhause oder im Geburtshaus gebären.
So ging ich bis zur 40. SSW regelmäßig zu zwei Frauenärzten, die aber immer das gleiche sagten: Kind ist tief im Becken und es wird alles gut gehen.
Warten auf das fünfte Kind
Ich war zwei Tage über den ET und hoffte einfach nur, dass es bald los geht.
Das Geburtshaus war fünf Minuten von uns entfernt und das Krankenhaus fünfzehn Minuten.
Ich versuchte mich die letzten Tage zu entspannen. Eines Morgens wurde ich mit einem Ziehen wach. Klar wusste ich, dass es ein Anzeichen sein könnte, da es aber relativ schnell weg ging, machte ich mir keine Sorgen.
Wir frühstückten mit der ganzen Familie in Ruhe noch bevor ich mich in die Badewanne begab und entspannte.
Das fünfte Kind macht sich auf den Weg
Gegen 10 Uhr kamen dann wieder unregelmäßige Wehen. Um 12 Uhr kam dann die erste richtig heftige Wehe und danach alle 12 Minuten Wehen für 30 Sekunden.
Auf der einen Seite war ich froh, aber ich hatte wiederum auch totale Angst.
Die Wehen wurden immer regelmäßiger und schmerzhafter.
Meine Mutter kam dann vorbei, um auf die Kinder aufzupassen, falls wir einfach gehen möchten.
Fünfte Geburt im Geburtshaus
Als die Wehen dann um 14 Uhr alle fünf Minuten kamen, wollte ich ins Geburtshaus gehen.
Zum Glück hatte ich heut früh schon angerufen und bescheid gegeben.
Etwa viertel nach zwei sind wir dann endlich dort angekommen, da ich doppelt so lange gebraucht hatte.
Dort wurde ich von meiner Hebamme empfangen und wir gingen ins Geburtszimmer, wo sie mich erstmal untersuchte.
Ich hatte Angst
Der Muttermund war zu diesem Zeitpunkt bei 5 cm und den Kopf konnte sie bereits ertasten, worüber ich sehr froh war.
Der Abstand zwischen den Wehen wurde kürzer und die Wehen Intensiver.
Ob Ich Angst hatte? Ja, große Angst, denn so weit war ich bei der letzten Geburt auch gekommen und viel weiter. Und dann war alles vorbei und anders.
Ich hörte auf meine Instinkte
Ich versuchte die richtige Position zu finden. Mal war Liegen, mal Sitzen mal Stehen gut. Ich entschloss mich einfach darauf einzulassen.
So stöhnte ich dann zwei Stunden vor mich hin und lief durch das Geburtshaus.
Gegen halb fünf untersuchte mich die Hebamme noch einmal und da der Muttermund bei 8 cm.
Ich hing mich Irgendwann an das Seil und lies meinen Gefühlen einfach freien Lauf.
Zum Ausruhen blieb keine Zeit
Um fünf war der Muttermund endlich komplett offen und die Fruchtblase war auch schon geplatzt.
Ich begab mich in den Vierfüßlerstand und als der Drang zum Pressen kam, presste ich.
Dieses Mal spürte ich, wie das Kind sich nach unten drückte.
Zum Ausruhen und Atmen blieb sehr wenig Zeit, denn jetzt kamen die Wehen schnell nach einander.
Als der Kopf kam, brannte es höllisch schon so, wie bei den anderen Geburten. Und um 17:53 Uhr kam Mila-Jolien auf der Welt.