Geburt ohne PDA: Die Herztöne fallen ab
15 Uhr. Der Arzt kommt dazu und fragt, wie schwer die Hummel zuletzt geschätzt wurde. Tja, gute Frage. Keiner wagte mehr zu schätzen. Wir müssen es also nehmen wie es kommt. Ich bin wie in Trance, in einer eigenen Welt, höre nur auf meinen Körper und die Hebamme. Doch Plötzlich – 8 cm sind erreicht – fallen die Herztöne zeitweise ab. Es wird sofort ein Test verordnet. Alles geht super fix und hektisch.
Die Beine müssen in die Bügel und das Kind wird gepikt. Ich heule, bin völlig aufgelöst und zittere. Ich habe panische Angst um mein Baby. Mein Mann steht neben mir, wie ein Fels! Mein Fels! Er hält meine Hand und beruhigt mich, dass alles gut wird! Seine Stimme zittert aber auch.
Bange Minuten verstreichen. Die Hebamme kommt zurück gerannt und ruft: „Alles gut! Die Sauerstoffversorgung ist prima!“
Geburt ohne PDA: Pressen
Ich muss pressen, mein Körper macht es quasi von allein. Ich kann nichts gegen dieses Verlangen tun. Ich soll hecheln, es bringt nichts. Sie will raus, es tut höllisch weh und ich schreie als gäbe es kein Morgen. Endlich das Go. Ich darf pressen! Ich gebe alles, obwohl der Schmerz mir fast den Verstand raubt. Warten auf eine Wehe, die gefühlt ewig nicht kommt.
Plötzlich kommt wieder Hektik auf, denn die Hummel ist wohl zu groß und ich zu klein.
Geburt ohne PDA: Ein Bettlaken
Der Arzt erklärt mir das ich pressen soll und er mithelfe. Was bedeutet das? Er steckt ein Bettlaken unter mir durch, verschnürt es vor meinen Bauch. Wozu erfahre ich bei der nächste Wehe. Ich presse und er schnürt das Ding zu. Mir wird schlecht und kurz schwummerig. Wir müssen warten.
Bei der nächsten Wehe fühlte ich einen Schmerz, den ich noch nicht kannte. Die Hebamme hatte einen Schnitt gesetzt.
Geburt ohne PDA: Der Kopf ist da!
„Ich sehe den Kopf!“ EEEENDLICH!!! Aber der Kopf kommt nicht durch. Alles pressen und drücken hilft nichts. Also wird eine „Kiwi“ ( kleine Saugglocke) geholt.
Die nächste Wehe lässt ganze 3 Minuten auf sich warten. Ich sterbe – der Schmerz ist die Hölle! Dann endlich die Erlösung.
Geburt ohne PDA: Sie riecht so gut!
Ich presse was ich kann und plötzlich ist der Schmerz weg. Ich bekomme mein schreiendes, glitschiges Hummelchen auf den Bauch.Ich heule und halte sie mit letzter Kraft so fest ich kann. Die Schmerzen der letzten Stunden sind vergessen. Sie ist da! Als die Nabelschnur auspulsiert hat, darf mein Mann sie durchtrennen und dann küsst er sie. Seine kleine, wunderschöne Tochter. Er weint und ich weine. „Sie riecht so gut“, höre ich ihn sagen!