Gastbeitrag von Veronika:
In der 36. SSW, ich war gerade einmal eineinhalb Wochen in Mutterschutz und gewöhnte mich an das Zuhause-Sein, begannen die Tage irgendwie erschwerlicher zu werden. Bis dahin konnte ich generell noch alles problemlos tun, Fahrrad fahren, einkaufen, sogar zur U-Bahn joggen, wenn ich mal wieder zu spät dran war. Doch ab SSW 35+1 sackte mein Kreislauf ab und zu zusammen, und ich spürte immer wieder, bis zu 10 mal am Tag ein Ziehen im Unterleib, ähnlich beginnender Periodenschmerzen. Weil der errechnete Termin noch so weit weg schien, stempelte ich das Ziehen ohne Bedenken als Senk- oder Übungswehen ab.
Die Nacht von Freitag auf Samstag konnte ich relativ gut schlafen, so dass ich an diesem Wochenende ( 30.April/1.Mai) viel unterwegs war, und abends sogar bis 1:00 auf ein Konzert ging.
Geburtsbericht erstes Kind: Plötzlich war da Blut
In der Nacht von Samstag auf Sonntag bemerkte ich einen blutigen Ausfluss. Da ich mir dachte „Blut“ kann kein gutes Zeichen sein, ließ ich mich am Sonntag in meiner Geburtsklinik untersuchen. Die Gynäkologin beruhigte uns, es sei kein Plazenta-Abgang oder ähnlich gefährliches, auch die Fruchtblase war intakt. Der Muttermund war zu dem Zeitpunkt minimal geöffnet. Die besorgte Frage meines Verlobten, ob sich das Baby hoffentlich noch mindestens eine Woche Zeit ließe, weil wir am 06.Mai unsere standesamtliche Hochzeit feiern wollten, beantwortete die Ärztin mit einem Lächeln „So lange wird es sicher noch dauern. Ein bis zwei Wochen…“ Wir gingen beruhigt nach Hause. Es kam aber natürlich ganz anders.
Geburtsbericht erstes Kind: Durchfall und Erbrechen
Am Dienstag Abend, 04.Mai, telefonierte ich stundenlang mit meiner Trauzeugin. Am Ende des Telefonates meinte sie, dass mein Atem sich während des Gespräches verändert hatte und ob es mir gut ginge. „Ja, ja, das Ziehen kenne ich schon, das sind die Senkwehen.“ Gegen 1 Uhr legten wir auf und ich wollte ins Bett. Daran war kurz darauf nicht mehr zu denken, denn ich saß mit heftigen Durchfällen auf dem Klo fest. Nachdem es sich beruhigt hatte ( 1:30 Uhr ) kehrte ich auf dem Weg ins Bett sofort wieder um und erbrach mich mehrmals. Die Kontraktionen durch das Erbrechen schmerzten mich sehr in Bauch und Unterleib und ich zitterte vor Anstrengung.
Geburtsbericht erstes Kind: Wir müssen in die Klinik
Mein Verlobter tappelte ins Bad und sah mir eine halbe Stunde lang zu. Dann entschied er die Klinik anzurufen, die Ärztin wollte mich kurz am Telefon hören und riet mir dann „So wie Sie schnaufen, kann das der Geburtsbeginn sein. Kommen Sie am besten jetzt in die Klinik.“ ( 2:00 ).
Als ich ins Auto einsteigen wollte (2:15 Uhr) wusste ich vor Schmerzen nicht wie ich mich hinsetzen konnte. Seit dem Erbrechen spürte ich einen dauerhaften Druck und Kribbeln im Unterleib. Lautes Tönen in AAaas und OOooos und tiefes Atmen erleichterten die Sache etwas. Auch die Massage der Wangenknochen taten mir sehr gut, ich strich mir immer wieder selbst fest über die Wangen. Mein Verlobter tönte laut im Auto mit, was eine super Hilfe war !