Geburtstrauma: Das Geburtsvorbereitungsgespräch
Von einem Vorgespräch zur Geburt hatte ich mir eigentlich erhofft, aufgeklärt zu werden über alle Möglichkeiten und Details zur Geburt, ggf. welche Medikamente ich verlangen kann, und dass der Arzt mich nach meinen Wünschen und Vorstellungen fragt und mich hinsichtlich des Kindskopfes usw. hin untersucht. Aber da lag ich offensichtlich falsch.
Beim „Gespräch zur Geburtsvorbereitung“ sagte Dr. XY nur, dass er mich nicht untersuchen würde, dass er keiner ist, der einen Dammschnitt vornimmt und dass ich auf jeden Fall eine PDA in Anspruch nehmen solle. Die restlichen 10 Minuten ging es eigentlich nur darum, wie viele Stunden er arbeiten müsse, sich sein Job nicht lohnt und ich froh sein soll, dass es überhaupt noch Ärzte gäbe, welche in der Frauenheilkunde arbeiten und Geburten leiten. Und überhaupt soll ich nicht davon ausgehen, dass er an dem Tag in der Klinik sein würde. Er hätte Ende Oktober auch ohnehin Urlaub, dann würde ihn eben ein Kollege vertreten.
Geburtstrauma: Der errechnete Geburtstermin
Natürlich war mir dieser Möchtegernarzt sofort unsympathisch. Zudem datierte er einfach so den Geburtstermin um einen Tag vor, da der eigentliche ET ein Samstag war. Natürlich habe ich das angesprochen, geändert hat er es dennoch nicht.
Am errechneten Tag der Entbindung, bzw. einen Tag davor, Freitag musste ich wieder zu Dr. XY, da ich noch nicht spontan entbunden hatte. Dieser diagnostizierte eine Muttermunderöffnung von einem Zentimeter und dass ich etwas weniger Fruchtwasser habe (was zu dem Zeitpunkt aber normal ist). Und da er ab nächste Woche Donnerstag im Urlaub wäre, müssten wir bis spätestens Dienstag einleiten (ET plus 3 Tage!). Da ich es kaum abwarten konnte, mein Baby zu sehen, war ich einverstanden. Mein Partner war davon nicht begeistert.
Geburtstrauma: Ankunft in der Klinik zur Einleitung
Es ist 08:00 Uhr morgens und es ist viel los in der Klinik, überall wuseln Leute hektisch umher.
Um 08:10 Uhr werden wir in ein „Vorbereitungszimmer“ geholt zur Untersuchung. Es herrscht eine sehr klinische Atmosphäre, für mich nur ein einfaches, unbequemes Klinikbett ohne Halterungen, daneben der CTG Schreiber, für meinen Partner nur ein einfacher Stuhl, sehr niedrig und unbequem.
Geburtstrauma: Sie sind ziemlich eng da unten
Eine ältere Hebamme stellt sich vor, es gibt Formulare auszufüllen, dann werde ich untersucht, die Hebamme steckt mir gefühlt alle fünf Finger in die Scheide und tastet den Muttermund ab, stellt einige Fragen. Bei der Untersuchung trägt sie einen Handschuh, es wird aber kein Gel oder ähnliches verwendet, es schmerzt und reißt an der Scheidenwand.
Sie sagt zu mir: „Sie sind aber ziemlich eng da unten“, und das obwohl ich mich wochenlang unten mit Dehnen, Massagen und Sitzbädern vorbereitet hatte. Das CTG bleibt die ganze Zeit angeschaltet, ich darf mich nicht bewegen und liege ziemlich unbequem.
Geburtstrauma: Niemand nimmt Rücksicht
Danach wird mir ein Zugang gelegt. Niemand nimmt Rücksicht darauf dass ich vor Schmerz meine Handgelenke seit Wochen nicht anwinkeln kann (Wassereinlagerungen drücken wahrscheinlich auf Nerv), genau an der Stelle, nur etwas weiter unten, wird der Zugang an der Hand gelegt.
Es tut weh. Ich sage dies auch der Hebamme und einer Ärztin, diese sagen nur „das ist normal, das vergeht in einer halben Stunde“. Tja, ich weiß nicht, ob es etwas damit zu tun hat, aber seitdem sind bei mir an dieser Hand drei Finger am unteren Ende taub, in der Nähe der Einstichstelle.
So liege ich nun da, auf der rechten Seite, den linken Arm aber hinter meinem Rücken wegen dem CTG und warte, was da noch auf uns zukommt. Die Ärztin kommt kurz bei uns herein und will einen Ultraschall machen, muss aber nach 3 min wieder weg, weil es draußen einen Notfall gibt. Wir warten.