Geburtstrauma: Kaum Abstand zwischen den Wehen
Als wir 18:00 Uhr zur nächsten Untersuchung nach unten gehen, kann ich nicht mehr laufen, der Schmerz kommt alle 50 Sekunden, die Pausen sind sehr kurz, ich bin nur 10 Sekunden schmerzfrei, die Schmerzen sind heftig!
Unten angekommen frage ich sofort, wann ich eine PDA bekommen kann. Mir wird gesagt, es sei noch viel zu früh!!!??? Aber es gibt Hoffnung, als sie mich unten untersuchen, stellen wir alle verblüfft fest, dass der Muttermund 2 cm geöffnet ist! Also sind es doch muttermunderöffnende Wehen! Ich werde wieder ans CTG angeschlossen und wir beobachten die Wehen und die Abstände. Es tut schon ziemlich weh. Die Ärztin sagte, dass wir nochmal eine Stunde spazieren gehen sollen und danach können wir nochmal über die PDA sprechen.
Geburtstrauma: So fühlten sich meine Wehen an
Wir gehen also wieder auf´s Zimmer. Ich bin unruhig, laufe wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gehend und halte mich alle 40 bis 50 Sekunden an der Bettstange fest und jaule auf.
Der Schmerz fühlt sich so an: zuerst ähnelt es einem Krampf. Der Schmerz ist nur unten auf Höhe der Blase. Zu dem Krampf gesellen sich Stiche. Die Stiche werden immer schmerzhafter, als ob jemand 10 dicke Kanühlen unten einfach reinsteckt in meine Eingeweide. Und nun kommt der Höhepunkt: Die letzen 10-15 Sekunden fühlen sich an, als ob die Kanühlen immer heißer werden, heißer als eine Herdplatte. Meine inneren Organe werden auf diese heiße Herdplatte gezwungen und es gibt kein entrinnen, keine Position die es erträglicher macht. Ich kann nicht atmen, es ist höllisch schmerzhaft!
Geburtstrauma: Wir rennen zum Kreißsaal
Wir rennen so schnell wir können zurück zum Kreißsaal und ich halte mich im Treppenhaus am Geländer fest und schreie! Im Kreissaal angekommen, schreie ich so laut als würde ich bei lebendigem Leib verbrannt werden, denn so fühlte es sich an! Das ist kein Scherz! Die Schmerzen waren so unglaublich heftig dass, ich nicht mehr denken konnte, ich war das erste Mal kurz davor ohnmächtig zu werden. Ich krallte mich an meinem Partner fest und sprang wie ein Huhn auf der Herdplatte mit den Füßen hin und her, schrie wie am Spieß!
Geburtstrauma: Ich sollte mich nicht so anstellen
Die PDA wurde mir um 19:30 gelegt bis dahin war ich in einem Zustand, den man sich nicht vorstellen kann. Ich wäre lieber tot gewesen. Sich ein Bein amputieren zu lassen ohne Betäubung, kann nicht schmerzhafter sein.
Als der Anesthesist eintraf sagte die Hebamme nur barsch: „Ausziehen!“, und warf uns ein Klinikhemd herüber. Das war überhaupt der einzige Kontakt mit Ihr, außer dass sie zwischendurch, als ich so schrie, abfällig fragte, ob ich denn keinen Geburtsvorbereitungskurs besucht hätte, und dass ich mich nicht so anstellen solle. Im Nebenzimmer sei eine 19 Jährige. Unglaublich angesichts dieses von Cytotec verursachten Wehensturms. Eine absolute Frechheit!
Geburtstrauma: Endlich die PDA
Der Anesthesist kam um ca. 19:30 Uhr „gut gelaunt“ und zu Scherzen aufgelegt in den Kreißsaal. Er sagte in scherzendem Ton solche Dinge wie: „Was haben Sie denn nur?“, „Was ist denn Los?“. Es klang so, als würde er sich über mich lustig machen. Er legte die PDA ohne örtlich Betäubung und während den Wehen!!!! Für mich war es unglaublich schwierig, still zu halten unter diesen unfassbaren Schmerzen und gleichzeitig zu wissen, dass es schlimme Folgen haben kann, wenn ich mich jetzt bewege.
Er brauchte drei Anläufe bzw. drei Stiche bis die PDA richtig saß. Nach drei weiteren schmerzhaften Wehen wurden die Wehen erträglicher und meine Beine zitterten. Ich hatte einen Schock von den heftigen Schmerzen. In den nächsten Minuten nahm zum ersten Mal den „Kreißsaal“ richtig wahr in welchem ich gelandet war.