Geburtstrauma: Ich war mir ziemlich sicher, dass ich jetzt sterben würde.
Ich war nicht mehr anwesend. In meinem Ohr pfiff es. Ich bekam keine Luft und mir wurde schwarz vor Augen. Ich bekam Panik. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich jetzt sterben würde. Ich wusste nicht mehr, wer ich war, oder warum ich überhaupt hier war. Ich hörte nur das Pfeiffen in meinem Ohr, dumpfe Hintergrundgeräusche, wie das Piepen der Geräte und das Schreien der Assistenzärztin.
Die schrie mich permanent an, dass ich atmen soll, oder besser, wie ich atmen soll, aber es war mir unmöglich. Meine Nase war zu und ich verstehe nicht, was sie von mir will. Ab und zu dringen ein paar Worte zu mir durch wie „Sternengucker“ und „Saugglocke“. Als nächstes höre ich nur noch ein krrrr… krrrrr…. krrrrr Geräusch, wie eine Spieluhr, die aufgezogen wird und spüre einen starken Druck unten, und eine Art „Platzen“.
Geburtstrauma: Szenen wie aus einem Horrorfilm
Dann ist alles schwarz. Ich bin ohnmächtig. Von meinem Partner weiß ich, dass der erste Versuch mit der Saugglocke fehl schlug und das Gerät mit unheimlich Wucht nach hinten geschleudert wurde. So kam wahrscheinlich auch das Blut an die Wand hinter dem Arzt. Als ich wieder zu mir komme, erlebe ich Szenen wie aus einem Horrorfilm. Ich sehe, wie mein Sohn mit der Saugglocke aus mir raus „gerissen“ bzw. gehebelt wird. Es reißt an meiner Vagina. Diese wird extrem gedehnt, bestimmt 10 cm nach draußen gezogen. Es tut höllisch weh. Ich schreie schrill auf. Mein Blut war bis zur Wand gespritzt hinter dem Arzt, welche sich ca. 2 Meter hinter ihm befindet.
Von meinem Partner erfahre ich, dass mein Darm nach außen getreten war. Der Kleine ist geboren und wird kurz einem Arzt gezeigt und ich frage nur, ob er denn überhaupt noch lebt. In meiner Vorstellung gab es hier kein Kind, kein Leben. Nur den unmittelbar bevorstehenden Tod.
Geburtstrauma: Ich habe Todesangst
Etwas Nasses, Schweres wird mir auf den Bauch gelegt, aber ich sehe nicht einmal hin, denn nun geht es erst richtig los. Die Ärzte machen sich mit vielen Geräten an meinem Unterleib zu schaffen. Ich habe extreme Schmerzen. Die andere Ärztin steckt mir ein Metallspekulum in die die Scheide und hebelt es bis zum Anschlag auf, so dass bestimmt zwei Hände in mich hineinpassen würden. Ich strampele und wehre mich. Ich werde wieder angeschrien: „WIR SIND HIER STERIL!!!! HÄNDE WEG!!!!“ Ich schreie: „AUFHÖREN!!!!!!!!!!!“
Die Ärztin schreit mich an „NEHMEN SIE IHREN SOHN!!!!!!“ Aber ich kann ihn gar nicht wahrnehmen. Ich habe Todesangst!!!! Der Arzt leuchtet mit der Taschenlampe und entdeckt den tiefen hohen Scheidenriss, an welchem ich verbluten kann.
Geburtstrauma: Die Plazenta wird herausgezogen
Der Kleine wird mir von der Brust weggenommen und abgetrocknet. Es wird sofort an meiner Nabelschnur gezogen. Mein Partner sagt, sie sollen noch warten, aber der Arzt sagt, dass ich dann verblute! Die Plazenta wird rausgezogen, ich fühle nur einen Druck und stöhne kurz auf. Die Plazenta wird angeschaut. Sie ist vollständig, aber die Eihaut fehlt! (Kein Wunder, wenn man die Plazenta so schnell rauszieht!)
Ich soll husten, ich versuche es 3x, aber scheinbar reicht es nicht! Der Arzt holt einen langen, ca. 30cm langen flachen Metallhaken und fängt einfach unvermittelt an, sehr tief in mir herumzukratzen und mich auszuschaben! Ich fühle jede Bewegung in mir, und wie sich der Haken in mich hineinbohrt! Ich flehe die Ärzte an aufzuhören, aber die hören überhaupt nicht auf, die fangen gerade erst an!
Geburtstrauma: Bitte um Schmerzmittel
Nach dem Ausschaben ohne Betäubung sollen die Risse genäht werden, angefangen mit dem tiefen Scheidenriss, durch welchen ich sehr viel Blut verliere. Der Schmerz, nachdem er den ersten Haken mit dem Faden hinten in meine Eingeweide reingerammt hatte, war schrecklich, es war viel schlimmer als die Geburt. Die PDA ist längst ausgelaufen, schon vor den Presswehen.
Wir fragen nach, ob sie die PDA nachspritzen, oder irgendwelchen lokalen Schmerzmitteln geben könnten. Ich werde zuerst ignoriert und mir wird gesagt, dass das jetzt auch nicht mehr hilft und keine Zeit ist bis es wirkt.
Sie machen weiter. Ich schreie: „SOFORT AUFHÖREN!!!!“ Der Arzt hält inne, holt eine Spritze, welche er an ein paar Stellen (am Damm) ansetzt. Eine Hebamme spritzt nun endlich mal die längst abgelaufene PDA nach. Nach 10 Sekunden kurzer Pause wird sofort weiter „operiert“ an mir.