Geburtstrauma: Das war einfach zu viel
Das Nähen des Scheidenrisses (in drei Schichten) war so extem schmerzhaft. Man kann es gar nicht beschreiben. Ich war ausgeliefert, habe die Sekunden gezählt, dachte es würde nie aufhören. Einfach HORROR pur. Die reinste Folter! Ich schlug um mich. Ich konnte nicht mehr. Das war einfach zu viel!
Ich wurde wieder festgehalten, angeschrien, und ich sollte meine Beine auseinander machen und nicht in den sterilen Bereich fassen. Leichter gesagt als getan, wenn man lebendig „ausgeweidet“ und „operiert“ wird, denn so fühlte es sich an!
Danach wurden die kleineren Risse in der Scheide genäht. Es dauerte alles ewig! Das Nähen am Dammriss habe ich nicht gespürt, da gab es ja zum Glück die lokale Betäubung vorher, nach der ich vehement verlangt hatte.
Geburtstrauma: Es wird weiter genäht
Und zum krönenden Abschluss sagte der Arzt, er müsse meine Schamlippen nähen! Waaaaas? Warum das denn? Ich war geschockt! Er murmelte nur etwas, wie „damit es so schön wird wie vorher ist“ und fing an. Die Stiche gingen 4x komplett durch die Äußeren Schamlippen. Dann wurden die kleinen Schamlippen „daran befestigt“.
Es war unbeschreiblich. Ich verstand die Welt nicht mehr. Nach dem Nähen steckte mir der Arzt noch völlig unvermittel zwei Finger sehr tief in den Po, um die Lage zu tasten wahrscheinlich. Ich habe keine Ahnung. Ich war innerlich wie tot. Wie ein abgeschlachtetes Vieh lag ich da.
Später erfuhr ich von meinem Partner dass vor dem Nähen mein Darmende nach außen gestülpt war, was auch die späteren Schmerzen hier erklärt, die ich bis heute, 3 Monate nach der Geburt noch habe. Ich lag da… gebrochen… erniedrigt, vor Schmerz zerrissen…aber war froh dass dieses schlimmste Ereignis in meinem Leben nun endlich vorbei war und ich noch lebte!!!!
Geburtstrauma: Die Stunden nach dem Horror
Wir wurden in den nächsten Raum gefahren. Es war ganz ruhig. Es war ja schon fast 11:00 Uhr abends. Die PDA wirkte und ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Schmerzen mehr! Ich konnte unseren Kleinen das erste Mal richtig anschauen. Er war das schönste, was ich jemals gesehen hatte! Wir verbrachten zwei glückliche Stunden in dem Nebenraum und bewunderten unseren süßen Sohn!
Mir wurde etwas zu essen gebracht. Wir versuchten unsere Verwandten zu erreichen. Auf dem Zimmer bleibt mein Partner noch ca. 3 weitere Stunden bei mir bzw. uns und wir versuchten auf dem Krankenbett, auf dem Kissen alle zusammen einzuschlafen.
Um 4 Uhr wurde mein Partner leider des Hauses verwiesen, denn es war kein Familienzimmer.
Geburtstrauma: Ein großer Schwall Blut
Unser Sohn kam erstmal zur Kinderstation und ich blieb in dem Zimmer mit zwei Krankenschwestern zurück, die mich untersuchten. Bei der Untersuchung drückte man als ich lag meinen Bauch nach unten… ein sehr großer Schwall Blut kam hervor! Die beiden Schwestern schauten sich mit vielsagendenden besorgten Blicken an: „Oh das ist sehr viel Blut, wenn das nicht gleich besser wird müssen wir den Arzt anrufen.“
Oh, nein, bloß nicht der Arzt! Den will ich nie wieder sehen! Diesen Metzger! Ich werde zur Toilette gezerrt. Als ich mich hinsetze, fließt wieder enorm viel Blut aus mir raus. Ich bekomme Panik. Was, wenn ich jetzt doch noch verblute? Die Schwestern sagten ich, solle jetzt unbedingt pinkeln, aber ich habe null Gefühl da unten, alles wie tot.
Sie sagen dass wir ein Problem haben, wenn ich nicht alle 2 Stunden Urin ablassen kann. Ich soll ab jetzt sehr, sehr viel trinken und sie kommen in 30 Min zurück.
Geburtstrauma: Mein Partner beruhigt mich
Nach 30 Minuten wurde ich wieder untersucht. Beim Drücken auf meinen Bauch kam wieder ein ganzer Schwall Blut heraus. Man hat es richtig „fließen“ gehört. Ich kriege wieder Panik. Ich soll aufstehen und alle drei Binden sind durchtränkt mit Blut und auch das Bett ist mit Blut durchtränkt!
Ich rufe meinen Partner an und sage, dass ich zu viel Blut verliere und dass ich Angst habe..
Er beruhigte mich aber und sagte, dass eben gerade deswegen der Arzt so lange genäht habe, damit jetzt nichts mehr schiefgehen kann und ich solle Bescheid geben, wenn er sofort kommen soll.