Geburtstrauma: Was kommt auf mich zu?
Die nächsten Stunden verbrachte ich in einer Mischung aus tiefer Dankbarkeit für meinen süßen Sohn der mir bereits nach einer Stunde wiedergebracht wurde und der versorgt und getröstet werden musste, sowie Panik und irgendwie Angst zu sterben, weil mir so schwindelig war und sich mein Körper komplett zerstört anfühlte…
Jedes Mal wenn ich auf die Toilette ging waren alle drei Binden komplett voll mit Blut und auch in die Toilette hinein kam aus mir heraus noch einiges an Blut..
Ich wusste nicht was auf mich zukommen würde wenn es nicht besser wird.. muss ich nochmal operiert werden? Oder bekomme ich nur ein Bluttransfusion?#
Geburtstrauma: Ich habe Angst zu sterben
Morgens um sieben rief ich meine Oma an, ich hatte Angst dass mein letztes Stündlein geschlagen hatte, ich weinte und dachte nur, dass ich Sie vielleicht nie wieder sehe und nun endlich unser Sohn da ist und das Leben so schön sein könnte, aber wenn ich nun sterbe dann kann ich nicht dabei sein bei all den schönen Momenten die noch kommen werden!
Zu der Angst zu sterben wegen dem Blutverlust verfolgten mich die ganze Zeit die Bilder von der „Massaker“ .Diese tauchen ca. alle 10 Sekunde einfach vor meinen Augen auf. Ich weine viel in den nächsten Stunden und Tagen.
Geburtstrauma: Am nächsten Tag
Am nächsten Tag scheine ich zwar nicht verblutet zu sein, aber mein Kreislauf wird zusehends schlechter. Ich bekomme Panikkreislaufattacken, sehe und höre kaum noch etwas. Ich bin kurz vorm Hyperventilieren und muss den Notfallknopf drücken.
Die Schwestern kommen zwar, aber die Hilfe beschränkt sich auf Anweisungen vernünfig zu Atmen. Mir wird wieder geraten viel zu trinken und ich soll nicht so lange stehen.
Geburtstrauma: Es schmerzt überall
Überhaupt wenn ich aufstehe, ist das Gefühl, dass meine kompletten unteren Organe nach unten rausrutschen wollen. Es schmerzt überall. Ich fühle den inneren Scheidenriss am meisten. Ich kann mich kaum hinsetzen, stehen und gehen kann ich nur gebückt und sehr kurz.
Ich habe kein Gefühl mehr in meinen Geschlechtsorganen. Ich habe Durchfall und kann es nicht aufhalten. Gleichzeitig habe ich schreckliche Angst vor Stuhlgang, weil es sich so befremdlich schmerzhaft unten anfühlt. Einfach widerlich!
Geburtstrauma: Die nächsten Tage
So bin ich nun vorne und hinten recht inkontinent und habe extreme Blähungen, welche ich überhaupt nicht aufhalten kann, was ziemlich unangenehm ist, wenn noch anderen fremde Menschen mit im Zimmer sind, wie z.B. die Mutter und der Mann meiner Zimmergenossin.
Die nächsten Tage sind alle schmerzhaft. Ich spüre den tiefen Scheidenriss. Mein Anus ist wie tot. Die vorderen Nähte an den Schamlippen tun beim Sitzen extrem weh und wenn ich stehe, habe ich noch immer das Gefüh,l dass die inneren Organe einfach nach draußen „drängen“.
Zu dem bemerke ich, dass mein ganzer linker Unterarm blau ist, zu beiden Seiten! Offenbar sind das die Hemmatome, weil ich mich mit Leibeskräften gegen das Nähen und das Ausschaben gewehrt habe!