Gasbeitrag von Jaqueline:
Hallo, mein Name ist Jaqueline, ich bin 29 Jahre alt, komme aus dem schönen Hamburg und würde gerne meinen Geburtsbericht mit euch teilen.
Die perfekte Schwangerschaft
Ich hatte bis auf ein paar kleine Wehwehchen, wie Sodbrennen und Wasser in den Füßen, eine total entspannte und unkomplizierte Schwangerschaft.
Zum Ende hin fiel meiner Frauenärztin auf, dass unser kleines Fröschlein größer und schwerer ist als andere Babys, weshalb sie mir riet, trotz negativem Befund beim ersten Test, einen Diabetologen aufzusuchen, um den großen Zuckertest zu machen.
Termin für den Zuckertest
Also habe ich einen Termin für den 06.01.2020 gemacht (da wäre ich bei 38+5 gewesen). Es hätte für den Verlauf der Schwangerschaft nichts mehr geändert, aber ich sollte natürlich auch nicht über den errechneten Termin am 15.01.2020 hinaus gehen, falls der erneute Zuckertest positiv ausfallen sollte.
Aufgewacht mit den schlimmsten Schmerzen
Jedoch hatte mein Sohn andere Pläne. Am 05.01. wachte ich mit den schlimmsten Schmerzen im Bereich der rechten Niere auf, die ich jemals erlebt habe.
Da sie immer gleichbleibend und nicht wellenartig kamen, war ich mir sicher, dass dies keine Wehen waren.
Pinne mich für später:
Ich rief den Rettungswagen
Jedoch hatte ich Angst, dass etwas nicht in Ordnung ist, der Kleine sich vielleicht auf die Niere oder den Harnleiter gelegt hat. Ich rief mir also einen Rettungswagen, da die Schmerzen mir den Atem raubten.
Im Mariahilf in Hamburg-Harburg angekommen, wurde erst einmal ein CTG geschrieben. Es zeichnete fleißig regelmäßige Wehen auf, die aber noch nicht stark genug waren.
Der Rat des Arztes
Der Oberarzt kam und machte einen Ultraschall der Nieren und auch von dem Kleinen. Die Nieren waren in Ordnung. Es war nichts gestaut.
Aber beim Messen unseres Sohnes schätzte der Arzt das Gewicht des Kleinen auf knapp 4400 Gramm.
Er bemerkte, dass sich die Menge meines Fruchtwassers nur noch an der untersten Grenze befand und riet mir zu einer Geburtseinleitung.
Ich will in meine Wunschklinik
Da ich mich nicht in der Klinik befand, in der ich angemeldet war, rief ich in meiner Wunschklinik, dem AK Altona an und schilderte meinen Fall.
Man sagte mir dort, dass sie heute keine Kapazitäten mehr für eine Einleitung hätten, und dass ich aber am nächsten Tag um 12 Uhr zur Einleitung kommen könnte.
Die Nacht verlief wie gedacht sehr unruhig. Mein Mann und ich waren allerdings etwas aufgeregt.
Die erste Tablette
Am nächsten Morgen frühstückten wir noch in Ruhe bevor wir uns auf den Weg in die Klinik machten. Dort wurden wir total lieb empfangen, aufgeklärt und kurz darauf bekam ich die erste Tablette Cytotec zur Einleitung.
Zu dem Zeitpunkt war der Muttermund knapp 2 cm offen und man kam nur mit der Fingerkuppe rein. Es passierte die nächsten 4 Stunden nichts.
Es passierte ... nichts
Dann gab es die nächste Tablette. Und wieder passierte nichts. Ich schickte meinen Mann zum Schlafen nach Hause, weil ich befürchtete, dass sich nichts mehr tun würde. Und ich hatte so recht damit.
Um 21:30 Uhr gab es die dritte Tablette. Ich hatte regelmäßige Wehen, die allerdings nicht geburtsrelevant waren. Jedoch waren diese schon so schmerzhaft, dass ich mir sicher war, so nicht schlafen zu können.
Gegen 1 Uhr zogen die Schmerzen wieder in die Nierengegend und an Schlaf war nicht zu denken.
Nur eine Stunde Schlaf
Ich kam also wieder in den Kreißsaal.
Ich bekam eine Schmerzspritze, die mich eine ganze Stunde schlafen ließ. Von da an lief ich hin und her, um die Schmerzen etwas ertragen zu können.
Am nächsten Morgen so gegen 7:30 Uhr bat ich die Hebamme mal zu tasten, ob sich denn irgendwas tut. Es gab jedoch keine Veränderung des Tastbefundes.
Ich gebe auf
Ich hatte jedoch so starke Schmerzen im Rücken und aufgrund des unmotivierenden Tastbefundes entschied ich mich dazu das Handtuch zu werfen und um einen Kaiserschnitt zu bitten. Von da an ging gefühlt alles ganz schnell.
Der Wehenhemmer wirkte übel
Um 10:30 Uhr wurde ich zur Vorbereitung in dem OP gebracht. Aufgrund starker Wehen gestaltete sich das jedoch als schwierig. Ich bekam also einen Wehenhemmer, von dem mir kotzeübel wurde und ich mich übergeben musste.
Nachdem das überstanden war, wurde die Spinalanästhesie gesetzt. Mein Mann wurde an meine Seite gesetzt und als die Betäubung wirkte ging es auch schon los.
Nicht so schwer wie gedacht
Es drückte und ruckelte ordentlich. Um 11:26 Uhr war unser kleiner Prinz endlich auf der Welt.
Er war aber lange nicht so schwer wie befürchtet. Er wog 3835 Gramm und war 54cm groß ein kerngesunder Junge, der sich auch gleich mit viel Geschrei bemerkbar machte.
Kuscheln und kennen lernen
Mich und meinem Mann liefen Freudentränen übers Gesicht und dann gab es das erste gemeinsame Kuscheln im OP.
Während ich danach vernäht wurde, durfte mein Mann unseren Sohn schon mal kennenlernen.
Danach ging es zur Überwachung zwei Stunden in den Kreißsaal und dann auf Station.
Die ersten Stunden nach dem Kaiserschnitt
Nachdem ich wieder Gefühle in den Beinen hatte, wurde mir dann auch der Blasenkatheter gezogen und ich durfte das erste Mal aufstehen.
Beim ersten Toilettengang brauchte ich noch Hilfe von den Krankenschwestern. Das zweite Mal funktionierte dann auch allein.
Sofort wieder erholt
Ich war so schnell wieder auf den Beinen, dass die Ärzte mich nach 2 Tagen nach Hause schicken wollten.
Dadurch dass wir aber im 4. Stock ohne Fahrstuhl wohnen, wollte ich den 3. Tag dafür nutzen mit einer Physiotherapeutin Treppen steigen zu üben. Auch das funktionierte wunderbar.
Perfekt
Im Krankenhaus stellte sich zudem heraus, dass ich ein richtiges Anfängerbaby bekommen habe.
Auch jetzt noch nach 15 Tagen schläft er seine 4-5 Stunden am Stück. Er weint so gut wie nie, lässt sich überall ablegen und schläft in seinem eigenen Bettchen neben unserem Bett. Also zusammengefasst perfekte Schwangerschaft, perfekte Geburt, schnelle Genesung und ein perfektes Baby.
Das bedeutet der Name
Ich habe den absoluten Jackpot geknackt. Aber unser Sohn hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Der Name Azat bedeutet "der Befreite" und schließlich wurde er befreit, denn alleine wollte er sich nicht auf den Weg zu uns machen.
Meine positive Erfahrung mit dem Kaiserschnitt
Und im Nachhinein muss ich sagen, auch wenn ich eigentlich keinen Kaiserschnitt wollte, würde ich mich in der gleichen Situation immer wieder dafür entscheiden, denn eine natürliche Geburt hätte ich mit Sicherheit nicht mehr geschafft.