Gastbeitrag von Dana:
Die Spannung steigt…39+5!
Es war an einem Samstagabend um 23 Uhr. Ich spürte jetzt ist irgendwas anders. Eine Art innerliche Unruhe verspürte ich. Dennoch ging es mir super. Meine Laune war für diese Uhrzeit ausgesprochen gut und ich war einfach glücklich.
Natürliche Geburt: Mein Körper arbeitete gut mit mir zusammen
Es zog hier und da. Jetzt verstand ich, warum man die Luft weg atmen soll. Immer noch ging es mir gut und ich war einfach happy, dass mein Körper und ich so gut zusammen arbeiten…noch !
Es war 3:00 Uhr in der Nacht ich weckte meinen Freund und sagte zu ihm: „Bleib ganz ruhig, aber es wäre gut, wenn wir uns langsam auf den Weg machen.“ Die Ruhe hat er voll und ganz bewahrt, was für mich mega-super war.
Natürliche Geburt: Das Abenteuer ging los
Ich nutzte die Gelegenheit mich nochmal zu duschen. Die Tasche war gepackt und gefüllt mit Sekt und pinken Bechern.
Nun ging das Abenteuer los. Wahnsinn, in ein paar Stunden ist sie da und wir sind Eltern. Wie sie wohl aussieht? Ganz egal, wir werden sie eh lieben. Ist das dann die echte, richtige Liebe? Das muss sie dann sein!
Natürliche Geburt: Nicht bewegen
Wir sind im Krankenhaus. Ich musste mich mehr bewegen und konnte nicht ruhig sitzen. Dann kam auch noch das CTG, wo man sich nicht bewegen sollte.
Um 4 Uhr durfte ich mich nun in eine Wanne legen. Juhu, das war ein bisschen wie zuhause und tat sehr gut.
Natürliche Geburt: Ich darf in den Kreißsaal
Ich merkte, wie meine Tochter schob und drückte. Jetzt passierte ein immer wieder stechender Schmerz. Er war plötzlich an der Lendenwirbelsäule und am Po. Es fühlt sich an, als hätte ich auch wahnsinnigen Muskelkater im Intimbereich. Ich darf in den Kreißsaal. Endlich geht es richtig los! Aufrecht laufen geht nicht mehr so richtig. Ich bleibe etwas gekrümmt, nicht das sie rausfällt.
Natürliche Geburt: Achterbahn der Gefühle
Nun liege ich da. Eine Hebamme, der Chefarzt, Assistentinnen, mein Freund und ich waren im Kreißsaal. Wunderbar, wie oft einem immer und immer wieder in den Muttermund geschaut wird. Alle haben diesen einen Blick. Es ist irgendwie leicht verstörend, dass man sich nicht wehren kann. Irgendwie ist man einfach froh, dass einem geholfen wird.
Jetzt ging die Achterbahn der Gefühle los. Angefangen vom Schwitzen ins Frieren, vom Fieber zu Schüttelfrost, vom Lachen ins Weinen und von „ich schaffe das“ zu „ich kann nicht mehr“. Mein Freund war auch an meiner Seite.
Natürliche Geburt: Mein Mann war eine große Hilfe
Er legte mir einen kalten Waschlappen auf die Stirn, der dann durch die Wehen runter auf meine Augen rutschte. Wir lachten beide darüber. Er meinte auch immer, ich sollte was trinken und gab mir Wasser, aber in dem Moment hatte ich weder Hunger noch Durst. Richtig mitbekommen habe ich ihn nicht, aber seine Ruhe, die er ausgestrahlt hat, war für mich perfekt.
Er war ganz blass, hatte Augenringe und war einfach fertig. Der arme Kerl musste von 3 Uhr bis kurz vor 12 Uhr kämpfte er. 😀 Männer 🙂
Natürliche Geburt: Sie ist da!
Um 11:41 Uhr war sie da auf ganz natürlichen Weg ohne Kaiserschnitt und PDA. Dieser ganze Kampf zwischen "wir machen doch einen Kaiserschnitt" und "das Herz der Mutter ist schlecht" hat sich gelohnt. Sie dreht sich mit dem Kopf nochmal. Jetzt geht nix mehr. Das Baby kommt!
Natürliche Geburt: Ich bin so gelenkig
Mein Freund drückte meinen Oberkörper vor, die Hebamme - kurz vor der Rente, hart, aber herzlich, genau das richtige Maß für mich in diesem Moment - und Assistentin hielten meine Beine bis zum Himmel hoch. Ich hatte keine Ahnung wie gelenkig ich bin. 😀
Ich sah aus wie ein Marienkäfer, aber alles ging jetzt super schnell. Drei Presswehen, eine kleine Verschnaufpause und die Hebamme sagte zu mir in einem scharfen, aber doch liebevollen Ton „Kleene, jetzt gib Gas, sie ist gleich da. Der Kopf guckt schon. Los, Endspurt!“
Natürliche Geburt: Glücksmomente
Das wunderschöne Wunder war da. Sofort bekam ich sie auf meine Brust. Diese Wärme und obwohl sie etwas blau und faltig war, habe ich in meinem ganzen Leben noch nie sowas wunderbares gesehen und erlebte. Diese Herzlichkeit und Liebe - das war so irre. Das Adrenalin blieb eine Weile und die Glücksmomente für immer.
Sie machten mich frisch und nähten mich mit 6 Stichen wieder zusammen. Zwei Stunden später durfte ich aufs Zimmer. Mein Baby war beim Kinderarzt. Mir war langweilig. Ich ging mich duschen und machte mich frisch.
Natürliche Geburt: Das muss man feiern
Jetzt fühle ich mich wieder wohl. Mein Baby war wieder bei mir. Der glückliche Papa kam dazu und nicht lange war das Einzelzimmer mit den Großeltern, Tanten, Onkel und Freunden gefüllt. Nun gab es für alle ein Schluck Sekt. Darauf habe ich mich gefreut. Die Hebamme war auch dabei und die Schwester meinte, es riecht wie in der Kneipe. So was muss man einfach feiern.
Natürliche Geburt: Das erste Mal alleine
Am Abend um 20 Uhr war ich dann das erste Mal richtig allein mit ihr. Ich saß vor ihrem Bettchen und war ganz still. Ich muss es dennoch erstmals verstehen, dass du da bist und nicht mehr in meinem Bauch tanzt.
Jetzt kam der Einbruch und ich war mega müde. Es war 22 Uhr und Zeit zum Schlafen.
Sie blieb die erste Nacht bei mir. So wollte ich es, aber um 3 Uhr nachts fing sie an zu weinen. Nach 30 Minuten klingelte ich. Die Schwester nahm sie mit zum Füttern. am nächsten Morgen um 7 Uhr war sie wieder bei mir. Diesmal für immer.
Natürliche Geburt: Mama sein
Ich hatte sie immer bei mir. Sie riecht so gut und sieht ganz anders aus - noch viel schöner. Jeden Tag wächst die Liebe zum Kind immer mehr und wird größer. Man wird immer sicherer und fühlt sich jeden Tag ein Stück geliebter.
Mama sein ist ein aufregender, interessanter, Liebe bedürftiger Job in einem Abenteuerland - nur einmalig.
Die Hebamme hatte es Weltklasse gemacht. Manchmal braucht man einfach jemanden, der einen etwas anschiebt. Mit einer klaren Stimme und doch netten Worten ist das alles möglich.
Für mich war alles so perfekt, wie es war und ich erinnere mich gern zurück.
Jeden Tag waren Freunde oder Familie zu Besuch. Das war so schön und man ist so unglaublich stolz auf alles. Plötzlich ist alles so komplett und man ist so erfüllt wie noch nie.
Für dich
Mein liebes Kind, falls du das irgendwann mal liest: Ich hoffe du kannst darüber genauso lachen und stolz sein, wie wir es sind. In liebe deine Mama Dana.
An alle Mamis und die es noch werden: Eine Geburt muss nicht schlimm sein. Hört nicht auf die Schauermärchen. Alles liebe für euch.